Oleander

Nerium oleander

Der Oleander zählt zu den beliebtesten Kübelpflanzen. Er stammt aus der Familie der Hundsgiftgewächse, den Apocynaceae. Er ist, wie sein deutscher „Familienname“ vermuten lässt in allen Teilen stark giftig. Seine ursprüngliche Heimat sind das Mediterrangebiet, Portugal, der Iran bis hin nach Ostasien, doch ist er heute durch seine 2.000jährige Kulturdauer weithin verbreitet.

Der Oleander ist ein immergrüner Strauch, der je nach Alter und Standortbedingungen zwischen 40 Zentimeter und 2,5 Meter hoch wird. In seiner Heimat, wo er ähnlich wie bei uns Weiden und Erlen an sonnigen, doch vom Boden her feuchten Flussufern oder in zeitweise trockenen Flussbetten vorkommt, erreicht er eine Wuchshöhe von bis zu fünf Metern. Sein Wuchs ist aufrecht und zum Teil etwas sperrig. Die schmalen, 10 bis 30 Zentimeter langen, quirlständigen Blätter haben eine lanzettliche Form und sind ledrig. Die Blüten erscheinen von Juni bis etwa Oktober, und ihre Farben reichen von weiß über rosa nach rot und purpur. Selten findet man auch aprikosenfarben, lachs oder sogar gelb blühende Formen. Die Blüten können einfach oder gefüllt sein und je nach Sorte verbreiten sie einen mehr oder weniger starken Duft. Die einfachen Blüten sind im allgemeinen Regen gegenüber etwas widerstandsfähiger.

Ab etwa Mitte April bis Mitte Oktober sollte man dem Oleander einen Platz auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten geben. Als Standort wählt man am besten eine sonnige, vor Regen geschützte, Stelle. Die Überwinterung erfolgt am besten in einem hellen, kühlen Zimmer oder im Wintergarten. Ist ein solcher Platz nicht verfügbar, kann der Oleander auch in einem ungeheizten, frostfreien Keller überwintert werden. Als Faustregel gilt, je weniger Licht der Pflanze zur Verfügung steht, umso tiefer sollten die Temperaturen liegen. Der Wasser- und Nährstoffbedarf während der Sommermonate ist hoch und der Oleander zählt zu den wenigen Pflanzen, die gerne mit den Füßen feucht und mit dem Kopf in der prallen Sonne steht. Das Gießwasser sollte jedoch immer gut temperiert (25 bis 30 °C) und nach Möglichkeit abgestanden sein. Während der Hauptwachstumszeit sollten die Pflanzen einmal wöchentlich gedüngt werden. Ab Mitte August müssen die Dünger- und Wassergaben allmählich reduziert werden, damit das Holz noch vor dem Winter ausreifen kann.
Als weitere Pflege bedarf der Oleander bei Verkahlung von Innen heraus, Überalterung oder auch größenbedingt einen mehr oder weniger starken Rückschnitt, der bis weit ins alte Holz reichen kann. Beim reinen Formschnitt sollte man darauf achten, dass Blütentriebe, die im Herbst noch gebildet werden, nicht entfernt werden. Jungpflanzen sollte man jährlich, ältere Pflanzen nur nach Bedarf umtopfen. Hierfür eignen sich nährstoffreiche Fertigsubstrate, Einheitserde oder Blumenerde mit Lehmzusatz. Die Vermehrung gelingt meist leicht und erfolgt durch halbreife Kopfstecklinge, die man ab Ende Mai bis Ende Juli in wassergefüllten, dunklen Gefäßen bewurzeln lässt. Beim Eintopfen muss man darauf achten, dass die leicht brüchigen Wurzeln keinen Schaden nehmen.

Oleander Nerium oleander

 

  • Alte Kultur- und dekorative Kübelpflanze
     
  • Vorsicht – stark giftig in allen Teilen
     
  • Empfindlich gegenüber Regen
     
  • Hoher Wasser und Nährstoffbedarf während des Sommers
     
  • Bei zu warmem Winterquartier auftreten von Woll-, Schildläusen und Spinnmilben

Anfällig gegenüber Schädlingen ist der Oleander meist nur bei einem zu warmen Überwinterungsstandort und bei Frischluftmangel. Vor allem Woll- und Schildläuse, aber auch Spinnmilben können dann zu großen Problemschädlingen werden. Gefürchtet ist auch der Oleanderkrebs bei den Liebhabern dieser dekorativen Kübelpflanzen. Hierbei handelt es sich um eine Bakterienerkrankung, die leicht bei Schnittmaßnahmen oder durch Stecklinge übertragen und weiterverbreitet werden kann.

 

von Mag. Astrid Plenk


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